Begriffe

Um die Texte auf der Website zugänglicher zu gestalten, werden auf dieser Seite alle Begrifflichkeiten erklärt.

  • Der Bundesverband Autismus Deutschland e.V. definiert Autismus als eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken. Diese Besonderheiten verursachen Beeinträchtigungen im Leben in einer nicht-autistischen Welt, deshalb wird Autismus als Behinderung klassifiziert.

  • Nach der westlichen Bezeichnung ist autogenes Training ein Entspannungsverfahren, das der Berliner Psychiater Johann Heinrich Schultz in den 1920er Jahren entwickelt hat. Im Vordergrund des autogenen Trainings steht die Selbstentspannung beziehungsweise die Fähigkeit zur Selbstentspannung, die sich mittels autosuggestiver (sich selbst beeinflussender) Übungen verbessern soll.

    Quelle: http://www.gesundmed.de/behandlung/autogenes-training/

  • Binational beschreibt eine Beziehung zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalität. Hier spielt die religiöse Weltanschauung keine wichtige Rolle. Generell stoßen binationale Paare oft auf Herausforderungen in unserer westlichen Gesellschaft. Rassismus und Diskriminierung gehören dazu. Im Coaching können Spannungsfelder innerhalb der Beziehung / Gesellschaft Themen sein, die wir gemeinsam beleuchten und besprechen können.

  • Unter Diskriminierung verstehe ich die ungleiche Behandlung von Menschen. Besonders häufig werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Sexualität, ihrer Religion, ihrer Behinderung oder ihres Alters diskriminiert. In diesem Spannungsfeld gibt es eine Gruppe von Menschen, die diskriminiert wird, und eine Gruppe von Menschen, die dadurch Vorteile erlangt.

    Diskriminierung verletzt den ersten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der die Gleichwertigkeit aller Menschen ohne Unterschied nach ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Alter, Gesundheitszustand usw. proklamiert.

    Diskriminierungserfahrungen haben für Betroffene massive Auswirkungen. Die Benachteiligungen passieren meist nicht situationsabhängig, sondern andauernd. Daher haben Diskriminierungserfahrungen für die betroffenen Menschen nachhaltige Konsequenzen, die u. a. in psychischen oder körperlichen Erkrankungen münden können.

  • Empowerment bedeutet für mich Ermächtigung und (Rück-)Übertragung der Verantwortung auf die Einzelne, auf den Einzelnen. Es geht beim Empowerment darum, durch Strategien und Maßnahmen das Maß an Selbstbestimmung und Autonomie zu erhöhen. Ziel ist es, den Menschen in die Lage zu versetzen, seine Belange (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt vertreten und gestalten zu können und somit das Gefühl der Machtlosigkeit zu überwinden.

  • FLINT / FLINTA / FINTA

    FLINT ist eine Abkürzung, die ausdrücken soll, wer in bestimmten Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist. Sie steht für Frauen, Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen. Die Abkürzung existiert in verschiedenen Varianten.

    Problematisch sind diese Abkürzungen dann, wenn sie gleichbedeutend mit ‘Frauen’ bzw. ‘alle Menschen, die ich als Frauen wahrnehme’ verwendet werden und so Menschen fälschlicherweise ein- und ausgeschlossen werden.

    Quelle: https://queer-lexikon.net/2020/05/30/flint/Produktbeschreibung

  • Geschlechterstereotypen enthalten hierarchische Wertungen und werden meist sexualisiert. Diese Stereotypen begünstigen nicht nur homophobe Haltungen (Abneigung gegen Schwule und Lesben), sondern auch rassistische, behindertenfeindliche, antisemitische oder antimuslimische Vorurteile. Genderpraktiken dienen auch der Machterhaltung und haben deshalb einen politischen Aspekt. Daher vertrete ich eine gendersensible Haltung.

  • Eine heteronormative Gesellschaft ist für mich eine Gesellschaft, in der Heterosexualität privilegiert wird, in der soziale Erwartungen bestehen wie Männer und Frauen miteinander leben sollen. Menschen, die nicht in dieses Schema passen, leiden oft unter Vorurteilen und Diskriminierung durch Heterosexuelle, deren Lebensweise durch die heteronormative Mehrheitsgesellschaft und ihr Wertesystem legitimiert scheint.

  • Die Kunsttherapie ist eine Form der Psychotherapie, die es Patienten ermöglicht, Konflikte, Ängste und Sorgen darzustellen, ohne sich dabei der Sprache zu bedienen. Künstlerische Vorkenntnisse sind nicht notwendig. In der Kunsttherapie geht es darum, den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen durch das kreative Gestalten Ausdruck zu verleihen und nicht um das Herstellen eines Kunstwerkes. Diese Therapieform eignet sich ganz besonders auch für unterbewusste oder verdrängte psychische Inhalte.

    Frei nach dem Motto: „Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“
    – Rumi –

  • In der Kreativtherapie findet man sowohl diagnostische als auch psychotherapeutische Aspekte. Ziel der Kreativtherapie ist es, die Emotionalität und den Ausdruck zu fördern sowie durch ein kreatives Medium den Ausdruck von Empfindungen und Wünschen zu erleichtern. Der gestalterische Prozess fördert die Ich-Funktion und dient der Analyse interaktioneller Prozesse. Zu Kreativtherapien gehören Tanztherapie, Musiktherapie, Dramatherapie und Kunsttherapie.

  • Machtkritisch bezeichnet für mich einen Menschen, der sich mit den historisch gewachsenen gesellschaftlichen Machtstrukturen auseinandersetzt, sie hinterfragt und nach Veränderung dieser strebt. Eine machtkritische Haltung ist, meiner Überzeugung nach, die Basis, um problematisches Handeln in der Gesellschaft zu erkennen und verändern zu können.

    Machtstrukturen verschiedenster Art bestimmen die Handlungsmöglichkeiten, die Einstellung und das Verhalten von Individuen und Gruppen.

  • People of Color wird durch PoC abgekürzt und ist eine politische Selbstbezeichnung, die alle annehmen können, die von Rassismus betroffen sind und in der weißen Mehrheitsgesellschaft als nicht-weiß gelesen werden.

    People of Color, im Singular Person of Color, ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß und westlich wahrgenommen werden und sich auch selbst nicht so definieren. PoC sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora, ursprünglich ist der Begriff u. a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Inzwischen wird häufiger von BPoC (Black and People of Color) gesprochen, um Schwarze Menschen ausdrücklich einzuschließen.

  • Rassismus verstehe ich als eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen u. a. wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache und ihrer Kleidung beurteilt, kategorisiert, abgegrenzt, erniedrigt oder verfolgt werden. Rassismus ist somit eine Rechtfertigung für und zugleich eine Form von Diskriminierung.

  • In der Rehabilitationspädagogik werden Grundlagen in Medizin, Soziologie, Erziehungswissenschaften und Psychologie vermittelt. Ethische Grundkonzepte und Selbstermächtigung von Klienten sind ein wichtiger Bestandteil dieser pädagogischen Richtung. Es geht darum, Menschen kompetent zu beraten ohne zu bevormunden und ihnen (wieder) die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Meine Schwerpunkte sind psychosoziale Rehabilitation, emotionale Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter sowie Kreativtherapien.

  • Schwarz und Schwarzsein bezeichnen eine politische und soziale Konstruktion, keine biologische Eigenschaft. Dieser Begriff beschreibt also nicht die Hautfarbe von Menschen, sondern eine Konstruktion, die Schwarzen Menschen eine bestimmte soziale Position zuweist. In einer durch Rassismus geprägten Gesellschaft ist dies eine benachteiligte und durch Diskriminierung geprägte Position. Schwarz – auch als Adjektiv großgeschrieben – hat in Deutschland eine Widerstandsgeschichte, die in die 1980er Jahre zurückreicht und eng mit der afrodeutschen und Schwarzen Bewegung verknüpft ist. Durch die widerständige Aneignung einer Fremdbezeichnung und in Anlehnung an die Black Power-Bewegung im englischsprachigen Raum wurde er als emanzipatorische Selbstbezeichnung und als Alternative zu eindeutig rassistischen Begrifflichkeiten eingeführt. Der Begriff „Schwarze Deutsche“ setzt der angeblichen Unvereinbarkeit von Schwarzsein und Deutschsein etwas entgegen. Er verweist auf die Geschichte Schwarzer Präsenz in Deutschland, die bis lange vor der Kolonialzeit zurückreicht.

    Quelle: https://weranderneinenbrunnengraebt.wordpress.com/2012/09/15/schwarzschwarzsein/